Zeremonien

“Friends shaking hands, saying ‚How do you do?’,
really they are saying ‘I love you’ …“
Louis Armstrong

Rituale & Zeremonien – Sich in der Welt verankern

„Rituale lassen sich als symbolische Techniken der Einhausung definieren. Sie verwandeln das In-der-Welt-sein in ein Zu-Hause –Sein. Sie machen aus der Welt einen verlässlichen Ort. Sie sind in der Zeit das, was im Raum eine Wohnung ist. Sie machen die Zeit bewohnbar. Ja, sie machen sie begehbar wie ein Haus. Sie ordnen die Zeit, richten sie ein.“
– Byung Chul Han

Für den Philosophen Byung Chul Han ist das Ritual das Haus des Menschen.

Auch wenn wir sie vielleicht nicht erkennen, ist das moderne Leben voller Rituale, in unserem Alltag bezeichnen wir sie oft einfach als Gewohnheiten. Wenn ein Ritual zu einem feierlichen Anlass gehört, kann es als Zeremonie bezeichnet werden, wie zum Beispiel eine Hochzeit oder eine Weihe. Wir können also ein Alltagsritual zur Zeremonie machen, indem wir den Vorgang als Fest feiern.

Den Wunsch ausdrückend, über unsere persönliche Ohnmacht hinausgehen zu wollen, können solche kleinen Feiern inspirieren und das Leben stabilisieren; sie helfen dem Menschen, sich in der Welt und seiner Lebenszeit zurechtzufinden. Eine Zeremonie kann Bestehendes bestätigen und bekräftigen. Ein Ritual kann auch einen dynamischen Aspekt betonen, wenn es Verwandlung einladen soll, etwa Altes loszulassen oder sich für eine bestimmte Qualität zu öffnen.

Das Verschwinden der Rituale und alten übermittelten Brauchtums geht einher mit dem Verschwinden von Gemeinschaften, auch der Kraft der Religion.

Besonders in Zeremonien erfahren wir unser soziales Wesen statt Ichbezogenheit.

Viele Menschen spüren Sehnsucht nach Verbundenheit. Wie können wir neue Formen kreieren, die unserer Sehnsucht nach Heil-Sein, Ganz-Sein, Eingebunden-Sein Ausdruck geben?

Beim Ausrichten verschiedener Rituale und Zeremonien im buddhistischen Zusammenhang habe ich die Freude entdeckt, Rituale zu erfinden. Wir können sie uns auf kreative Weise ‚maßschneidern’ – für wichtige Themen, um die Kraft für notwendige Lebensentscheidungen aufzubringen, sie zu fällen oder zu verkünden.

Meine Angebote können Ihr Leben sinnstiftend begleiten und Kapazitäten aufbauen, um anderen zu helfen. Die hier aufgeführten Vorschläge sind Beispiele, bitte kontaktieren Sie mich, um für Ihre Situation eine richtige Zeremonie zu finden.

Rituale können Sie übrigens auch verschenken!

Das Leben feiern

Übergangsrituale Segens- und Lebenswendefeiern

„Ja, es ist eine Segensfeier, aber nur, weil das Wort Segen drin ist, heißt es nicht, dass es was mit Gott zu tun hat. Wenn man es nicht mit Gott verbindet, dann kann man es auch sehen als Glückwünsche. Für die einen heißt es Segen, für die anderen ist es ein Glückwunsch für die Zukunft.“
– DDR-Jugendlicher zur Jugendweihe

Lebenswende Feiern

-junge Menschen sinnvoll unterstützen bei dem Schwierigen, was auf sie zukommt, wie Enttäuschungserfahrungen, Scheitern, Ängste, usw.

ÜBERGÄNGE GEBURTS-TAGE FEIERN

-Phasen des Älterwerdens und den Eintritt in eine neue Lebensphase bewusst im Miteinander als Gruppe erfahren

Foto: Sabine Rolf

HOCHZEITEN

nicht-konventionsgebundene Zeremonien; das Bekennen zueinander ausdrücken, Ehe-Gelöbnisse als lebendiges Versprechen zum ‚WIR’, damit Bindung zum Gefäss des Vertrauens werden kann.

TRAUERZEREMONIEN

Anlehnung an buddhistische Bestattungsrituale; wir erinnern und verabschieden uns von einem lieben Menschen, bereiten gemeinsam einen Weg unsere Gemeinschaft ohne ihn zu erleben.

Foto: Sabine Rolf

„Die Arbeit des reifen Menschen besteht darin, Trauer in der einen und Dankbarkeit in der anderen Hand zu tragen und von ihnen weitgezogen zu werden. Wie viel Trauer kann ich tragen? So viel Dankbarkeit kann ich geben. Wenn ich nur Trauer trage, neige ich zu Zynismus und Verzweiflung. Wenn ich nur Dankbarkeit habe, werde ich zuckersüß und werde nicht viel Mitgefühl für das Leiden anderer Menschen entwickeln. Trauer hält das Herz flüssig und weich, sie trägt dazu bei, Mitgefühl zu ermöglichen“.
– Francis Weller

Innere Heimat erkunden – Praktiken zur spirituellen Ökologie

The most radical thing any of us can do at this time is to be fully present to what is happening in the world.
– Joanna Macy

Jahresgruppe „Gute Orte finden“

Kontemplative Exkursionen mit Austausch und Heimatflimmern

6 Samstage im Jahr, fester Teilnehmerkreis, begleitete Meditationspraxis

‚Sit Spot’: was bedeutet wirklich ankommen an einem Platz? Wir machen uns bekannt mit einem ‚Geheimplatz’ unserer Wahl. An gewählten Plätzen verweilen, meditieren, sich den Gegebenheiten öffnen, dem Wetter, der Natur, Bäumen, Bauten, Sternen, Menschen und Tieren, dichten, dösen, schauen…

Wege der Ahnen aufspüren, Schreiben, Forschen und Fragen, Erzählungen sammeln

Fotografische Moment-Aufnahmen- „Das gute Auge“ auf unsere Heimat werfen ; Spazieren gehen mit der Kamera

Eigene „Karte der Verbundenheit“ kreieren, aus gesammelten Eindrücken und Materialien, mit Unterstützung durch Achtsamkeitspraxis, geleitete Fragen Kontemplationen, kreativen Ausdruck finden in Ton, Bild, Tanz, Sprache

Garantiert kein Erfolgszwang!

„Ich glaube, das Geheimnis ist nichts anderes als das Leben selbst.“
Rosa Luxemburg

Jahreszeiten, Natur und Elemente feiern

Die eigenen Zyklen (Anfang, Mitte und Ende) reflektieren und Jahreszeiten wertschätzen, die „wachsenden Ringe“ des Lebens, uns schreibend, lesend, wachsam immer wieder selbst erfindend

„Bedingungslose Freundlichkeit lässt uns das Schöne in jeder Jahreszeit erkennen.“
– Susan G. Chapman

Die Jahreszeiten einer Beziehung und entscheidende Wendepunkte eines gesunden Beziehungsverhaltens markieren

Elemente-Zirkel

gemeinsam zusammentragen und in der Natur bauen

Wind, Wasser, Wolken, Feuer, Erde feiern und den Raum, in dem alles passiert,
die Elemente ansprechen
und um ihre Weisheit fragen

Foto: Sabine Rolf

Heilige Welt Kommunikation

Staunen, Imagination, Entzücken im Alltag finden
Brüche, Irritation, Paradoxien aushalten,
das Unübliche, Unerwartete wertschätzen
das Geheimnis bewahren

Foto: Sabine Rolf

‚Heilig’ bedeutet im ursprünglichen Sinn ‚ganz’ und ihrem Wesen nach ‚rein’. Wir verfügen über das Bewusstsein und die Wahrnehmung, die Schönheit und Kraft der Welt zu erfahren. Wir können uns mit dieser Welt verbinden und spüren, dass wir ein Teil von ihr sind, wie man in der Heiligen Welt die gleichzeitig tief, alltäglich und magisch ist, leben kann.
– Jeremy Hayward

„Heiligkeit und Zauber des menschlichen Lebens steht einer inneren Schlafhaltung entgegen,
indem wir uns das ‚Feiern’ erschließen, finden und kultivieren wir die Schönheit und Raffinesse des Nicht-Verfügbaren.“
– Hartmut Rosa

Rituale betonen die Verbindung mit der Heiligkeit der Realität durch die Sinneswahrnehmungen. Wir können unsere Freude und die Wertschätzung wecken. Durch unsere Sinne kommen wir in Verbindung mit der Welt, mit der Gesellschaft, in der wir leben.

Das bedeutet, eine Geisteshaltung zu kultivieren, die Naivität und Armutsmentalität überwindet.

Rituale helfen uns durch ihren Charakter der Wiederholung, den Sinn für Verfeinerung und Nicht-Fixierung entwickeln, einen echten Mangel an Territorialität und neurotischer Zankerei.

Diese Erfahrung schafft Verbundenheit, Offenheit, Gastfreundschaft und Mitgefühl.